Kamis, 24 November 2011

Reading PDF ++รœbung der Nacht: Tibetische Meditationen in Schlaf und Traum Tenzin Wangyal Rinpoche VVIP

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Er wurde 1961 in Tibet geboren und floh mit seinen Eltern nach Indien, wo er spรคter zum Meditationsmeister ausgebildet wurde und den Titel eines Geshe erhielt, den hรถchsten akademischen Titel in der tibetischen Tradition. 1991 ging er in die USA und grรผndete dort das Ligmincha-Institut. Er war einer der ersten Lamas, die die Lehren der Bรถn-Schule im Westen bekannt machten und wurde 1986 vom Dalai Lama zum offiziellen Reprรคsentanten der Bรถn-Tradition in der Abgeordnetenversammlung der Exiltibeter ernannt. Er lehrt seit Jahren auch regelmรครŸig im deutschsprachigen Raum, seine als Verein organisierte Sangha in Deutschland heiรŸt Ligmincha Deutschland e.V. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. VorwortEin tibetisches Sprichwort lautet: »Um Zweifeln an der Echtheit der Lehre und der รœbermittlung zu begegnen, soll man die Linie und die Geschichte vorweisen.« Deshalb mรถchte ich dieses Buch mit einer kurzen Darstellung meines Werdegangs beginnen.Ich wurde kurz nach der Flucht meiner Eltern vor den chinesischen Unterdrรผckern in Tibet geboren. Unsere Lebensumstรคnde waren damals schwierig, und meine Eltern brachten mich in einem christlichen Internat unter, in der Hoffnung, dass ich dort gut aufgehoben sei. Mein Vater war ein buddhistischer Lama, meine Mutter praktizierte Bรถn. Mein Vater starb nach einiger Zeit. Meine Mutter heiratete spรคter noch einmal, und zwar einen Bรถn-Lama. Er und meine Mutter wรผnschten sich, dass ich in meine Kultur eingebunden bliebe, und so kam ich mit zehn Jahren nach Dolanji, in das Hauptkloster des Bรถn in Indien, und erhielt die Mรถnchsordination.Ich hatte bereits einige Zeit in diesem Kloster gelebt, als ich von dem Lopon (Hauptlehrer) Sangye Tenzin Rinpoche als Reinkarnation Khyungtul Rinpoches, eines berรผhmten Gelehrten, Lehrers, Autors und Meditationsmeisters, erkannt wurde. Er genoss auรŸerdem den Ruf eines groรŸen Astrologen und war in Westtibet und Nordindien als Bezwinger wilder Geister berรผhmt. Man kam von weit her, um ihn als einen Heiler mit magischen Fรคhigkeiten aufzusuchen. Einer seiner Gรถnner war der Herrscher von Himachal in Nordindien. Er und seine Frau hatten sich schon lange Kinder gewรผnscht, aber vergeblich, und so baten sie Khyungtul Rinpoche, sie zu heilen. Er tat es, und der Sohn, der dem Paar daraufhin geschenkt wurde, ist der gegenwรคrtige Chief Minister von Himachal Pradesh, Virbhardur.Als ich dreizehn war, plante mein gรผtiger Wurzelmeister, Lopon Sangye Tenzin, ein Mann von groรŸem Wissen und hoher Verwirklichung, eine Einfรผhrung in eine der wichtigsten, hochesoterischen Lehren der Bรถn-Religion, in die Dzogchen Lehre der »Mรผndlichen รœbermittlung von Zhang Zhung« (Zhang Zhung Nyan Gyud). Obwohl ich noch recht jung war, besuchte mein Stiefvater Lopon Rinpoche und bat ihn, auch mich zu diesen Unterweisungen zuzulassen, die drei Jahre lang jeden Tag in Anspruch nehmen wรผrden. Lopon willigte ein, doch wie alle anderen zugelassenen Schรผler musste ich ihm einen Traum aus der Nacht vor dem Beginn der Unterweisungen berichten; aus diesem Traum konnte er fรผr jeden Einzelnen ersehen, ob er wirklich schon bereit war, die Lehre zu empfangen.Manche der Schรผler konnten sich an keinen Traum erinnern, und das galt als Zeichen dafรผr, dass Hindernisse im Wege lagen. Lopon wies ihnen geeignete Reinigungsรผbungen zu und verschob den Beginn der Unterweisung so lange, bis jeder Schรผler einen Traum gehabt hatte. Die von anderen Schรผlern berichteten Trรคume dienten Lopon als Hinweis auf bestimmte รœbungen, die zur Vorbereitung dienen konnten - beispielsweise รœbungen, welche die Verbindung der Schรผler zu den Beschรผtzern des Bรถn stรคrkten.Ich trรคumte von einem Bus, der das Haus meines Meisters umrundete, obgleich es dort keine StraรŸe gab. Mein Freund war in diesem Traum der Schaffner im Bus, und ich stand neben ihm und hรคndigte allen Leuten im Bus die Fahrscheine aus. Auf diesen Fahrscheinen war nichts weiter als der tibetische Buchstabe A zu sehen. Das war im zweiten oder dritten Jahr meiner Erziehung in Dolanji, und ich wusste noch nicht, dass dieses A in den Dzogchen-Lehren ein Symbol von groรŸer Bedeutung ist. Mein Lehrer verlor kein Wort รผber diesen Traum, doch das war รผberhaupt seine Art. Er sagte nie viel รผber etwas, das gut war, aber mir war alles recht, wenn ich nur zu den Unterweisungen zugelassen wurde.Es ist in den spirituellen Traditionen Tibets รผblich, dass der Lehrer sich der Trรคume seiner Schรผler bedient, um zu ermitteln, ob der Schรผler reif ist, bestimmte Unterweisungen zu empfangen. Fรผr mich sollte es zwar noch eine Weile dauern, bis ich mit Studium und Praxis des Traum-Yoga beginnen wรผrde, aber dieses Erlebnis war der Beginn meines Interesses an Trรคumen. Mir wurde hier schon sehr deutlich, welchen hohen Stellenwert der Traum in der tibetischen Kultur und im Bรถn hat und inwiefern Informationen aus dem Unbewussten hรคufig von grรถรŸerem Wert sind als das, was unser Oberflรคchenbewusstsein an Information bereitstellen kann.Nach den drei Jahren dieses Lehrzyklus, zu dem auch etliche Meditationsklausuren in der Gruppe und allein gehรถrten, trat ich in die Dialektik-Schule des Klosters ein. Das Studium nimmt normalerweise neun bis dreizehn Jahre in Anspruch. Zur traditionellen Ausbildung gehรถren allgemeine Fรคcher wie Grammatik, Sanskrit, Dichtkunst, Astrologie und die Kรผnste, aber auch sehr anspruchsvolle Gegenstรคnde wie Erkenntnislehre, Kosmologie, Sรผtra, Tantra und Dzogchen. Wรคhrend meiner Mรถnchsausbildung kam ich mit einer Reihe von Lehren รผber den Traum in Berรผhrung, deren wichtigste auf Texten des Zhang Zhung Nyan Gyud, des »Mutter-Tantra« und von Shardza Rinpoche beruhten.Ich kam in meiner Schulung gut voran, und mit neunzehn wurde ich aufgefordert, andere zu unterweisen. Das tat ich, und in dieser Zeit schrieb und verรถffentlichte ich auรŸerdem eine kurz gefasste Biografie des Erhabenen Shenrab Miwoche, des Stifters der Bรถn-Religion. Spรคter war ich vier Jahre lang Leiter der Dialektik-Schule und bemรผhte mich um ihre Ausgestaltung und Entwicklung. 1986 erhielt ich den Titel eines Geshe, den hรถchsten in der tibetischen Klosterausbildung vergebenen Titel.1989 folgte ich einer Einladung von Namkhai Norbu Rinpoches Dzogchen-Gemeinschaft in Italien und reiste in den Westen. Ich hatte nicht vor zu lehren, wurde aber von Mitgliedern der Gemeinschaft darum gebeten. Einmal verteilte ich dabei kleine Zettel, die bei der Meditation verwendet werden sollten. Sie waren alle mit einem tibetischen A beschrieben. Da war plรถtzlich dieser Traum von vor fรผnfzehn Jahren wieder da, in dem ich genau solche Zettel an die Leute im Bus verteilt hatte. Diese Erinnerung traf mich wie ein Schlag auf den Kopf.Ich blieb im Westen und erhielt 1991 ein Rockefeller-Forschungsstipendium an der Rice University. 1993 verรถffentlichte ich mein erstes Buch im Westen, in dem ich die Dzogchen-Lehren auf klare und einfache Weise darzustellen versuchte. 1994 stellte das National Endowment for the Humanities Forschungsgelder bereit, damit ich - in Zusammenarbeit mit Professor Anne Klein, Inhaberin des Lehrstuhls fรผr Religionswissenschaft an der Rice University - die logischen und philosophischen Aspekte der Bรถn-Religion erforschen konnte.Meine wissenschaftlichen Interessen fanden also weiterhin Betรคtigungsgebiete, aber die Praxis ist stets das Wichtigste, und in dieser ganzen Zeit habe ich mich weiterhin auch fรผr Traum und Traumpraxis interessiert. Und das ist kein bloรŸ theoretisches Interesse. Ich habe der Weisheit meiner Trรคume vertraut, darin von frรผher Jugend an durch die Traumerfahrungen meiner Lehrer und meiner Mutter und durch den Stellenwert des Traums in der Bรถn-Tradition bestรคrkt; und ich habe in den letzten zehn Jahren intensiv den Traum-Yoga praktiziert. Wenn ich abends zu Bett gehe, empfinde ich Freiheit. Die Geschรคfte des Tages sind vorรผber. In manchen Nรคchten lรคuft die Praxis gut, in anderen weniger gut, und das ist nicht anders zu erwarten, bis man einen sehr hohen Stand erreicht hat. Ich gehe jedoch beinahe jeden Tag mit der Absicht zu Bett, die Traumpraxis auszufรผhren. Was ich in diesem Buch mitzuteilen habe, stammt aus meiner eigenen Erfahrung und aus den drei bereits angefรผhrten Texten. Es erwuchs aus mรผndlichen Unterweisungen, die ich รผber etliche Jahre in Kalifornien und New Mexico gegeben habe. Der informelle Charakter dieser Unterweisungen wurde grรถรŸtenteils beibehalten.Der Traum-Yoga ist fรผr mich eine der wichtigsten Stรผtzen bei der Entwicklung meiner Praxis, und das gilt fรผr viele Meister und Yogis Tibets. Sehr beeindruckend habe ich beispielsweise immer die Geschichte von Shardza Rinpoche gefunden. Er war ein groรŸer tibetischer Meister, der bei... Work VVIP PREMIUM +++ รœbung der Nacht: Tibetische Meditationen in Schlaf und Traum by Tenzin Wangyal Rinpoche

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Desc: รœber den Autor und weitere Mitwirkende Tenzin Wangyal Rinpoche ist ein Tulku, ein bewusst wiedergeborener Lama. Er wurde 1961 in Tibet geboren und floh mit seinen Eltern nach Indien, wo er spรคter zum Meditationsmeister ausgebildet wurde und den Titel eines Geshe erhielt, den hรถchsten akademischen Titel in der tibetischen Tradition. 1991 ging er in die USA und grรผndete dort das Ligmincha-Institut. Er war einer der ersten Lamas, die die Lehren der Bรถn-Schule im Westen bekannt machten und wurde 1986 vom Dalai Lama zum offiziellen Reprรคsentanten der Bรถn-Tradition in der Abgeordnetenversammlung der Exiltibeter ernannt. Er lehrt seit Jahren auch regelmรครŸig im deutschsprachigen Raum, seine als Verein organisierte Sangha in Deutschland heiรŸt Ligmincha Deutschland e.V. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. VorwortEin tibetisches Sprichwort lautet: »Um Zweifeln an der Echtheit der Lehre und der รœbermittlung zu begegnen, soll man die Linie und die Geschichte vorweisen.« Deshalb mรถchte ich dieses Buch mit einer kurzen Darstellung meines Werdegangs beginnen.Ich wurde kurz nach der Flucht meiner Eltern vor den chinesischen Unterdrรผckern in Tibet geboren. Unsere Lebensumstรคnde waren damals schwierig, und meine Eltern brachten mich in einem christlichen Internat unter, in der Hoffnung, dass ich dort gut aufgehoben sei. Mein Vater war ein buddhistischer Lama, meine Mutter praktizierte Bรถn. Mein Vater starb nach einiger Zeit. Meine Mutter heiratete spรคter noch einmal, und zwar einen Bรถn-Lama. Er und meine Mutter wรผnschten sich, dass ich in meine Kultur eingebunden bliebe, und so kam ich mit zehn Jahren nach Dolanji, in das Hauptkloster des Bรถn in Indien, und erhielt die Mรถnchsordination.Ich hatte bereits einige Zeit in diesem Kloster gelebt, als ich von dem Lopon (Hauptlehrer) Sangye Tenzin Rinpoche als Reinkarnation Khyungtul Rinpoches, eines berรผhmten Gelehrten, Lehrers, Autors und Meditationsmeisters, erkannt wurde. Er genoss auรŸerdem den Ruf eines groรŸen Astrologen und war in Westtibet und Nordindien als Bezwinger wilder Geister berรผhmt. Man kam von weit her, um ihn als einen Heiler mit magischen Fรคhigkeiten aufzusuchen. Einer seiner Gรถnner war der Herrscher von Himachal in Nordindien. Er und seine Frau hatten sich schon lange Kinder gewรผnscht, aber vergeblich, und so baten sie Khyungtul Rinpoche, sie zu heilen. Er tat es, und der Sohn, der dem Paar daraufhin geschenkt wurde, ist der gegenwรคrtige Chief Minister von Himachal Pradesh, Virbhardur.Als ich dreizehn war, plante mein gรผtiger Wurzelmeister, Lopon Sangye Tenzin, ein Mann von groรŸem Wissen und hoher Verwirklichung, eine Einfรผhrung in eine der wichtigsten, hochesoterischen Lehren der Bรถn-Religion, in die Dzogchen Lehre der »Mรผndlichen รœbermittlung von Zhang Zhung« (Zhang Zhung Nyan Gyud). Obwohl ich noch recht jung war, besuchte mein Stiefvater Lopon Rinpoche und bat ihn, auch mich zu diesen Unterweisungen zuzulassen, die drei Jahre lang jeden Tag in Anspruch nehmen wรผrden. Lopon willigte ein, doch wie alle anderen zugelassenen Schรผler musste ich ihm einen Traum aus der Nacht vor dem Beginn der Unterweisungen berichten; aus diesem Traum konnte er fรผr jeden Einzelnen ersehen, ob er wirklich schon bereit war, die Lehre zu empfangen.Manche der Schรผler konnten sich an keinen Traum erinnern, und das galt als Zeichen dafรผr, dass Hindernisse im Wege lagen. Lopon wies ihnen geeignete Reinigungsรผbungen zu und verschob den Beginn der Unterweisung so lange, bis jeder Schรผler einen Traum gehabt hatte. Die von anderen Schรผlern berichteten Trรคume dienten Lopon als Hinweis auf bestimmte รœbungen, die zur Vorbereitung dienen konnten - beispielsweise รœbungen, welche die Verbindung der Schรผler zu den Beschรผtzern des Bรถn stรคrkten.Ich trรคumte von einem Bus, der das Haus meines Meisters umrundete, obgleich es dort keine StraรŸe gab. Mein Freund war in diesem Traum der Schaffner im Bus, und ich stand neben ihm und hรคndigte allen Leuten im Bus die Fahrscheine aus. Auf diesen Fahrscheinen war nichts weiter als der tibetische Buchstabe A zu sehen. Das war im zweiten oder dritten Jahr meiner Erziehung in Dolanji, und ich wusste noch nicht, dass dieses A in den Dzogchen-Lehren ein Symbol von groรŸer Bedeutung ist. Mein Lehrer verlor kein Wort รผber diesen Traum, doch das war รผberhaupt seine Art. Er sagte nie viel รผber etwas, das gut war, aber mir war alles recht, wenn ich nur zu den Unterweisungen zugelassen wurde.Es ist in den spirituellen Traditionen Tibets รผblich, dass der Lehrer sich der Trรคume seiner Schรผler bedient, um zu ermitteln, ob der Schรผler reif ist, bestimmte Unterweisungen zu empfangen. Fรผr mich sollte es zwar noch eine Weile dauern, bis ich mit Studium und Praxis des Traum-Yoga beginnen wรผrde, aber dieses Erlebnis war der Beginn meines Interesses an Trรคumen. Mir wurde hier schon sehr deutlich, welchen hohen Stellenwert der Traum in der tibetischen Kultur und im Bรถn hat und inwiefern Informationen aus dem Unbewussten hรคufig von grรถรŸerem Wert sind als das, was unser Oberflรคchenbewusstsein an Information bereitstellen kann.Nach den drei Jahren dieses Lehrzyklus, zu dem auch etliche Meditationsklausuren in der Gruppe und allein gehรถrten, trat ich in die Dialektik-Schule des Klosters ein. Das Studium nimmt normalerweise neun bis dreizehn Jahre in Anspruch. Zur traditionellen Ausbildung gehรถren allgemeine Fรคcher wie Grammatik, Sanskrit, Dichtkunst, Astrologie und die Kรผnste, aber auch sehr anspruchsvolle Gegenstรคnde wie Erkenntnislehre, Kosmologie, Sรผtra, Tantra und Dzogchen. Wรคhrend meiner Mรถnchsausbildung kam ich mit einer Reihe von Lehren รผber den Traum in Berรผhrung, deren wichtigste auf Texten des Zhang Zhung Nyan Gyud, des »Mutter-Tantra« und von Shardza Rinpoche beruhten.Ich kam in meiner Schulung gut voran, und mit neunzehn wurde ich aufgefordert, andere zu unterweisen. Das tat ich, und in dieser Zeit schrieb und verรถffentlichte ich auรŸerdem eine kurz gefasste Biografie des Erhabenen Shenrab Miwoche, des Stifters der Bรถn-Religion. Spรคter war ich vier Jahre lang Leiter der Dialektik-Schule und bemรผhte mich um ihre Ausgestaltung und Entwicklung. 1986 erhielt ich den Titel eines Geshe, den hรถchsten in der tibetischen Klosterausbildung vergebenen Titel.1989 folgte ich einer Einladung von Namkhai Norbu Rinpoches Dzogchen-Gemeinschaft in Italien und reiste in den Westen. Ich hatte nicht vor zu lehren, wurde aber von Mitgliedern der Gemeinschaft darum gebeten. Einmal verteilte ich dabei kleine Zettel, die bei der Meditation verwendet werden sollten. Sie waren alle mit einem tibetischen A beschrieben. Da war plรถtzlich dieser Traum von vor fรผnfzehn Jahren wieder da, in dem ich genau solche Zettel an die Leute im Bus verteilt hatte. Diese Erinnerung traf mich wie ein Schlag auf den Kopf.Ich blieb im Westen und erhielt 1991 ein Rockefeller-Forschungsstipendium an der Rice University. 1993 verรถffentlichte ich mein erstes Buch im Westen, in dem ich die Dzogchen-Lehren auf klare und einfache Weise darzustellen versuchte. 1994 stellte das National Endowment for the Humanities Forschungsgelder bereit, damit ich - in Zusammenarbeit mit Professor Anne Klein, Inhaberin des Lehrstuhls fรผr Religionswissenschaft an der Rice University - die logischen und philosophischen Aspekte der Bรถn-Religion erforschen konnte.Meine wissenschaftlichen Interessen fanden also weiterhin Betรคtigungsgebiete, aber die Praxis ist stets das Wichtigste, und in dieser ganzen Zeit habe ich mich weiterhin auch fรผr Traum und Traumpraxis interessiert. Und das ist kein bloรŸ theoretisches Interesse. Ich habe der Weisheit meiner Trรคume vertraut, darin von frรผher Jugend an durch die Traumerfahrungen meiner Lehrer und meiner Mutter und durch den Stellenwert des Traums in der Bรถn-Tradition bestรคrkt; und ich habe in den letzten zehn Jahren intensiv den Traum-Yoga praktiziert. Wenn ich abends zu Bett gehe, empfinde ich Freiheit. Die Geschรคfte des Tages sind vorรผber. In manchen Nรคchten lรคuft die Praxis gut, in anderen weniger gut, und das ist nicht anders zu erwarten, bis man einen sehr hohen Stand erreicht hat. Ich gehe jedoch beinahe jeden Tag mit der Absicht zu Bett, die Traumpraxis auszufรผhren. Was ich in diesem Buch mitzuteilen habe, stammt aus meiner eigenen Erfahrung und aus den drei bereits angefรผhrten Texten. Es erwuchs aus mรผndlichen Unterweisungen, die ich รผber etliche Jahre in Kalifornien und New Mexico gegeben habe. Der informelle Charakter dieser Unterweisungen wurde grรถรŸtenteils beibehalten.Der Traum-Yoga ist fรผr mich eine der wichtigsten Stรผtzen bei der Entwicklung meiner Praxis, und das gilt fรผr viele Meister und Yogis Tibets. Sehr beeindruckend habe ich beispielsweise immer die Geschichte von Shardza Rinpoche gefunden. Er war ein groรŸer tibetischer Meister, der bei...

Enjoy Read รœbung der Nacht: Tibetische Meditationen in Schlaf und Traum by Tenzin Wangyal Rinpoche
Ich habe mir das Buch vor allem gekauft, weil ich die Wichtigkeit von bewusstem Trรคumen fรผr die spirituelle Praxis erkenne, auch als Vorbereitung auf den Tod.Bis zu den รœbungen bin ich noch nicht vorgedrungen, aber ich finde die Einfรผhrungen in die Chakren und Energiekรถrper, sowie Karma und die Ursachen fรผr gewรถhnliche Trรคume bereits sehr ansprechend und auf den Punkt gebracht. Dies hilft auรŸerordentlich sich der eigenen Realitรคt, die man auch im Alltag trรคumt stรคrker gewahr zu werden. Wenn man รผber den Tellerand buddhistischer Begriffe und Vorstellungen darรผber, es sei ein einfacher religiรถser Glaube der da vermittelt wird, schaut, kann dies selbst รคuรŸerst rationalen Menschen von Nutzen sein. Denn eigentlich basiert die buddhistische Lehre vielmehr darauf, was auch die Wissenschaft oft vergeblich versucht, die Realitรคt zu erkennen. Wer auf diese Weise, als Wissenschaftler des Lebens an buddhistische Lektรผre herangeht und die Metaphern, Bilder und Begriffe, lediglich als Verpackung erkennt, sodass uns die Erkenntnisse Sichtbar werden, fรผr den wird es von Nutzen sein, selbst wenn man "Westler" ist. Die รœbungen sind sehr gut um tiefe, geistige Einsichten zu erlangen.Um gelassen und glรผcklich zu werden, egal ob man sie tagsรผber oder vor dem schlafen gehen macht.Manche davon sind jedoch ein bisschen all zu schwierig um sie zu verwirklichen, doch man profitiert schon, wenn man sie nur versucht.Meine Wahrnehmung hat sich sehr verbessert, ebenso meine Phantasie. Auch entdeckte ich mein inneres Wesen und das was ich wirklich will.Und das ist alle mak besser, als das was ich hier in dieser AuรŸenwelt entdecke!!Man wird weiser!!!

WorkingVVIP รœber den Autor und weitere Mitwirkende Tenzin Wangyal Rinpoche ist ein Tulku, ein bewusst wiedergeborener Lama. Er wurde 1961 in Tibet geboren und floh mit seinen Eltern nach Indien, wo er spรคter zum Meditationsmeister ausgebildet wurde und den Titel eines Geshe erhielt, den hรถchsten akademischen Titel in der tibetischen Tradition. 1991 ging er in die USA und grรผndete dort das Ligmincha-Institut. Er war einer der ersten Lamas, die die Lehren der Bรถn-Schule im Westen bekannt machten und wurde 1986 vom Dalai Lama zum offiziellen Reprรคsentanten der Bรถn-Tradition in der Abgeordnetenversammlung der Exiltibeter ernannt. Er lehrt seit Jahren auch regelmรครŸig im deutschsprachigen Raum, seine als Verein organisierte Sangha in Deutschland heiรŸt Ligmincha Deutschland e.V. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. VorwortEin tibetisches Sprichwort lautet: »Um Zweifeln an der Echtheit der Lehre und der รœbermittlung zu begegnen, soll man die Linie und die Geschichte vorweisen.« Deshalb mรถchte ich dieses Buch mit einer kurzen Darstellung meines Werdegangs beginnen.Ich wurde kurz nach der Flucht meiner Eltern vor den chinesischen Unterdrรผckern in Tibet geboren. Unsere Lebensumstรคnde waren damals schwierig, und meine Eltern brachten mich in einem christlichen Internat unter, in der Hoffnung, dass ich dort gut aufgehoben sei. Mein Vater war ein buddhistischer Lama, meine Mutter praktizierte Bรถn. Mein Vater starb nach einiger Zeit. Meine Mutter heiratete spรคter noch einmal, und zwar einen Bรถn-Lama. Er und meine Mutter wรผnschten sich, dass ich in meine Kultur eingebunden bliebe, und so kam ich mit zehn Jahren nach Dolanji, in das Hauptkloster des Bรถn in Indien, und erhielt die Mรถnchsordination.Ich hatte bereits einige Zeit in diesem Kloster gelebt, als ich von dem Lopon (Hauptlehrer) Sangye Tenzin Rinpoche als Reinkarnation Khyungtul Rinpoches, eines berรผhmten Gelehrten, Lehrers, Autors und Meditationsmeisters, erkannt wurde. Er genoss auรŸerdem den Ruf eines groรŸen Astrologen und war in Westtibet und Nordindien als Bezwinger wilder Geister berรผhmt. Man kam von weit her, um ihn als einen Heiler mit magischen Fรคhigkeiten aufzusuchen. Einer seiner Gรถnner war der Herrscher von Himachal in Nordindien. Er und seine Frau hatten sich schon lange Kinder gewรผnscht, aber vergeblich, und so baten sie Khyungtul Rinpoche, sie zu heilen. Er tat es, und der Sohn, der dem Paar daraufhin geschenkt wurde, ist der gegenwรคrtige Chief Minister von Himachal Pradesh, Virbhardur.Als ich dreizehn war, plante mein gรผtiger Wurzelmeister, Lopon Sangye Tenzin, ein Mann von groรŸem Wissen und hoher Verwirklichung, eine Einfรผhrung in eine der wichtigsten, hochesoterischen Lehren der Bรถn-Religion, in die Dzogchen Lehre der »Mรผndlichen รœbermittlung von Zhang Zhung« (Zhang Zhung Nyan Gyud). Obwohl ich noch recht jung war, besuchte mein Stiefvater Lopon Rinpoche und bat ihn, auch mich zu diesen Unterweisungen zuzulassen, die drei Jahre lang jeden Tag in Anspruch nehmen wรผrden. Lopon willigte ein, doch wie alle anderen zugelassenen Schรผler musste ich ihm einen Traum aus der Nacht vor dem Beginn der Unterweisungen berichten; aus diesem Traum konnte er fรผr jeden Einzelnen ersehen, ob er wirklich schon bereit war, die Lehre zu empfangen.Manche der Schรผler konnten sich an keinen Traum erinnern, und das galt als Zeichen dafรผr, dass Hindernisse im Wege lagen. Lopon wies ihnen geeignete Reinigungsรผbungen zu und verschob den Beginn der Unterweisung so lange, bis jeder Schรผler einen Traum gehabt hatte. Die von anderen Schรผlern berichteten Trรคume dienten Lopon als Hinweis auf bestimmte รœbungen, die zur Vorbereitung dienen konnten - beispielsweise รœbungen, welche die Verbindung der Schรผler zu den Beschรผtzern des Bรถn stรคrkten.Ich trรคumte von einem Bus, der das Haus meines Meisters umrundete, obgleich es dort keine StraรŸe gab. 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Mir wurde hier schon sehr deutlich, welchen hohen Stellenwert der Traum in der tibetischen Kultur und im Bรถn hat und inwiefern Informationen aus dem Unbewussten hรคufig von grรถรŸerem Wert sind als das, was unser Oberflรคchenbewusstsein an Information bereitstellen kann.Nach den drei Jahren dieses Lehrzyklus, zu dem auch etliche Meditationsklausuren in der Gruppe und allein gehรถrten, trat ich in die Dialektik-Schule des Klosters ein. Das Studium nimmt normalerweise neun bis dreizehn Jahre in Anspruch. Zur traditionellen Ausbildung gehรถren allgemeine Fรคcher wie Grammatik, Sanskrit, Dichtkunst, Astrologie und die Kรผnste, aber auch sehr anspruchsvolle Gegenstรคnde wie Erkenntnislehre, Kosmologie, Sรผtra, Tantra und Dzogchen. Wรคhrend meiner Mรถnchsausbildung kam ich mit einer Reihe von Lehren รผber den Traum in Berรผhrung, deren wichtigste auf Texten des Zhang Zhung Nyan Gyud, des »Mutter-Tantra« und von Shardza Rinpoche beruhten.Ich kam in meiner Schulung gut voran, und mit neunzehn wurde ich aufgefordert, andere zu unterweisen. Das tat ich, und in dieser Zeit schrieb und verรถffentlichte ich auรŸerdem eine kurz gefasste Biografie des Erhabenen Shenrab Miwoche, des Stifters der Bรถn-Religion. Spรคter war ich vier Jahre lang Leiter der Dialektik-Schule und bemรผhte mich um ihre Ausgestaltung und Entwicklung. 1986 erhielt ich den Titel eines Geshe, den hรถchsten in der tibetischen Klosterausbildung vergebenen Titel.1989 folgte ich einer Einladung von Namkhai Norbu Rinpoches Dzogchen-Gemeinschaft in Italien und reiste in den Westen. Ich hatte nicht vor zu lehren, wurde aber von Mitgliedern der Gemeinschaft darum gebeten. Einmal verteilte ich dabei kleine Zettel, die bei der Meditation verwendet werden sollten. Sie waren alle mit einem tibetischen A beschrieben. Da war plรถtzlich dieser Traum von vor fรผnfzehn Jahren wieder da, in dem ich genau solche Zettel an die Leute im Bus verteilt hatte. Diese Erinnerung traf mich wie ein Schlag auf den Kopf.Ich blieb im Westen und erhielt 1991 ein Rockefeller-Forschungsstipendium an der Rice University. 1993 verรถffentlichte ich mein erstes Buch im Westen, in dem ich die Dzogchen-Lehren auf klare und einfache Weise darzustellen versuchte. 1994 stellte das National Endowment for the Humanities Forschungsgelder bereit, damit ich - in Zusammenarbeit mit Professor Anne Klein, Inhaberin des Lehrstuhls fรผr Religionswissenschaft an der Rice University - die logischen und philosophischen Aspekte der Bรถn-Religion erforschen konnte.Meine wissenschaftlichen Interessen fanden also weiterhin Betรคtigungsgebiete, aber die Praxis ist stets das Wichtigste, und in dieser ganzen Zeit habe ich mich weiterhin auch fรผr Traum und Traumpraxis interessiert. Und das ist kein bloรŸ theoretisches Interesse. Ich habe der Weisheit meiner Trรคume vertraut, darin von frรผher Jugend an durch die Traumerfahrungen meiner Lehrer und meiner Mutter und durch den Stellenwert des Traums in der Bรถn-Tradition bestรคrkt; und ich habe in den letzten zehn Jahren intensiv den Traum-Yoga praktiziert. Wenn ich abends zu Bett gehe, empfinde ich Freiheit. Die Geschรคfte des Tages sind vorรผber. In manchen Nรคchten lรคuft die Praxis gut, in anderen weniger gut, und das ist nicht anders zu erwarten, bis man einen sehr hohen Stand erreicht hat. Ich gehe jedoch beinahe jeden Tag mit der Absicht zu Bett, die Traumpraxis auszufรผhren. Was ich in diesem Buch mitzuteilen habe, stammt aus meiner eigenen Erfahrung und aus den drei bereits angefรผhrten Texten. Es erwuchs aus mรผndlichen Unterweisungen, die ich รผber etliche Jahre in Kalifornien und New Mexico gegeben habe. Der informelle Charakter dieser Unterweisungen wurde grรถรŸtenteils beibehalten.Der Traum-Yoga ist fรผr mich eine der wichtigsten Stรผtzen bei der Entwicklung meiner Praxis, und das gilt fรผr viele Meister und Yogis Tibets. Sehr beeindruckend habe ich beispielsweise immer die Geschichte von Shardza Rinpoche gefunden. Er war ein groรŸer tibetischer Meister, der bei...

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